AUGENBLICK MAL! ist mehr als die Vorstellungen der zehn ausgewählten Kinder- und Jugendtheaterinszenierungen. “Viele Besucher:innen möchten das Stück nicht nur sehen, sondern sich auch mit anderen darüber unterhalten”, sagt Kris Grün aus unserem Konzeptionsteam. “Für diese Personen wird es gestaltete Räume zum Austausch geben.”
Das entsprechende Gesprächsprogramm nennt sich in diesem Jahr rede+zeit. Die Theaterpädagogin und -macherin Kris ist als eine von drei Personen für die Planung und Umsetzung zuständig und zieht kurz vor Festivalstart ein positives Zwischenfazit. “Es ist ein sehr vielseitiges Programm geworden. Die Festivalgäste können sich sowohl auf Nachgespräche zu den gesehenen Stücken als auch Workshops und Sonderformate zu weiterführenden Themen freuen.”
Dass AUGENBLICK MAL! von einem Gesprächsprogramm begleitet wird, habe eine lange Tradition, so Kris, die in der Planung und Umsetzung von Valerie Eichmann und Ronja Losert unterstützt wird. “Wir drei haben regelmäßige Treffen, in denen Aufgaben verteilt und Entscheidungen getroffen werden. Valerie und ich arbeiten eher konzeptionell, während Ronja vor allem für das Organisatorische und die tatsächliche Umsetzung zuständig ist.” Schnell sei zu Beginn klar gewesen, dass sich das Gesprächsprogramm von seinem Pendant aus 2023 unterscheiden soll. “Damals hat es sehr viele Angebote und nach jeder einzelnen Aufführung mindestens ein Gespräch gegeben. Viele davon sind jedoch leer geblieben.”
Rede+zeit 2025 wird in vier mehrstündigen Zeitslots alle Formate bündeln. “Wir haben das Programm konzentriert, ohne an Vielfalt und Tiefe zu verlieren”, bringt es Kris auf den Punkt. Jeder rede+zeit-Slot beinhaltet ein gemeinsames Kennenlernen und einen gemeinsamen Abschluss. Dazwischen finden verschiedene Nachgespräche und Workshops statt, an deren Ausarbeitung die Beteiligungsgruppen BLICK´S MAL! und AUGENtagMAL! wesentlich beteiligt sind.
“AUGENtagMAL! wird unter anderem ein Pubquiz, eine Meditation, ein internationales Frühstück und einen Workshop zu Jugendbeteiligung im Theater anbieten”, erzählt Kris. Die Kinder der BLICK´S MAL-Gruppe bieten in gleich in zwei rede+zeit-Slots einen eigenen Workshop an. Die Nachgespräche zu den am Festival teilnehmenden Stücken werden wiederum von Studierenden der Universität Hildesheim vorbereitet. “Diese tolle Kooperation mit der Uni gibt es schon länger”, sagt Kris. “Im laufenden Sommersemester wird ein Seminar angeboten, in dem die Studierenden die Stücke per Video sichten, passende Gesprächsformate entwickeln und diese vor Ort selbst durchführen.”
Ein Höhepunkt des Gesprächsprogramms ist zudem das Format 1 zu 1, bei dem Expert*innen unterschiedlicher Kontexte in mehreren Runden, die jeweils ca. 10 Minuten dauern, kurze Gespräche mit Gästen zu einer Fragestellung im breiten Thema Darstellende Künste und junges Publikum führen.
Wer bei 1 zu 1 mit dabei ist, kann hier nachgelesen werden:
Anna Deul (19), FELD Theater für junges Publikum: Was ist wichtig, damit hörende und nicht hörende Menschen im Theater zusammenarbeiten können?
Antonia Roschig (19) und Eva-Lotta Wuttke (18), Staatsschauspiel Dresden, Bürger:Bühne: Privat, Online, Auf der Bühne - wer bin ich wann?
Barbara Kemmler (71), Cactus Junges Theater: Internationales und transkulturelles Theater: Erfahrungen und kommunikative Schwierigkeiten.
Carlotta Briz Kristhofen (14) und Flora de Souza Kleidt (14), COMEDIA Theater: Wo sind die Grenzen von Jugendtheater – und wer setzt sie?
Charlotte Bartesch (33) und Gabi dan Droste, FELD Theater für junges Publikum: Kunst als Demokratieform? Und wie kann Kunst neue Räume schaffen und so zur Demokratiebildung beitragen?
Emese Bodolay (37) und Fabian Schrader (35), GRIPS Werke e.V.: Change a running system – Wie kann ein laufender Theaterbetrieb so weiterentwickelt werden, dass Kinder darin maßgebliche (inszenatorische) Entscheidungen treffen können? Und: Puffer, Power, Planung – wie können Kinder gestärkt werden, um umfassend im Theaterbetrieb mitzubestimmen und eine eigene Produktion verantworten? Erfahrungen aus dem Projekt „PROPS gehen raus“ am GRIPS Theater
Florian Hecht (22), FEZ-Berlin & Mitglied im Kuratorium des Kinder- und Jugendtheaterzentrums: Wie kann durch Gamification die Wartezeit (vor bzw. in der Pause) im Theater für Kinder und Jugendliche spannender gestaltet werden und wie kann dadurch eine weitere Auseinandersetzung mit den Inhalten des Stückes erreicht werden?
Gwen Lesmeister (36) und Ismail Metin (25), Theater X: Wut und Mut – wie verstehen wir die Kürzungen?
Hannah Gawron (17) und Janne Simond (17), tjg. theater junge generation Dresden: Welche Wirkung haben künstlerische Angebote und Begegnungsräume für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Krisenzeiten und welche Auswirkungen haben dabei Geld- und Stellenkürzungen?
Jola Pohl (16), tjg. Theaterakademie Dresden und Lisa Hoba (17), AUGENtagMAL!: Wie kann Theater in Zukunft aussehen, um junge Menschen mehr für sich zu begeistern?
Judith Philippa Franke (38), Senior Artist am MA Applied Theatre – kritische Theaterpraxis und Community; Thomas-Bernhard-Institut; Universität Mozarteum Salzburg: Wie geht die Hierarchie in Spiralen?
Masha Sapizhak (32), Regisseurin, Theaterpädagogin, Künstlerin: Wie rechte Propaganda Jugendliche erreicht und beeinflusst und wie wir – Theater und Pädagogik – ihr entgegenwirken können.
Maya Seidel (21), Theaterinfluencerin als @ladyameise: Wie muss Theater sein, um Jugendliche zu erreichen?
Michael Pigl (57), Zentrum für bewegte Kunst e.V (ZBK), Circus Sonnenstich: Wer kann ich sein, wenn ich mit Dir bin? Künstlerische Perspektivwechsel – Über die Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit von Inklusion und den damit verbundenen Gewinn für Alle.
Ylva Radons (20), Mitmischen! - deine Visionen vom Theater", Theater für Niedersachsen: Wie kann man über Theaterprojekte Kindern das Thema Adultismus möglichst verständlich nahebringen?
Das detaillierte Programm der einzelnen rede+zeit-Slots kann hier nachgelesen werden. Die Tickets im Vorverkauf sind fast alle vergriffen. Die Aufnahme auf eine Warteliste ist möglich.
Die gute Nachricht für alle, die keine Karten für das Gesprächsprogramm bekommen haben: Das Rahmenprogramm von AUGENBLICK MAL! 2025 hat noch mehr als rede+zeit zu bieten. Wie ebenfalls im Programmbereich dieser Website nachzulesen ist, werden eine theaterpädagogische Fortbildung für Lehrer:innen (“DURCHBLICKEN!”), Nachgespräche und Workshops von den Teams der eingeladenen Inszenierungen, sowie eine interaktive Informationsecke zur Geschichte des Festivals angeboten. Zudem stehen diverse Feste und Veranstaltungen an.
Ein Kinder- und Jugendtheaterfestival braucht Kinder- und Jugendbeteiligung. An der diesjährigen Ausgabe von AUGENBLICK MAL! sind daher nicht nur die Kinder der BLICK´S MAL-Gruppe, sondern auch die Jugendgruppe AUGENtagMAL! beteiligt. In nahezu alle Planungsbereiche des Festivals konnten die 15- bis 24-jährigen Theaterinteressierten in den vergangenen Monaten Einblicke gewinnen.
Als Teil des europäischen Kooperationsprojekts ForesTEEN ist AUGENtagMAL! eine von insgesamt sieben “Theatre Action Groups”. Jede “TAG” ist in einem von sieben EU-Ländern angesiedelt. “Die Idee hinter dem Projekt sieht vor, dass sich junge Menschen bundes- und europaweit vernetzen, Beteiligungsprozesse weiterentwickeln und ganz konkret die Festivals AUGENBLICK MAL! 2025 und 2027 mitgestalten können”, erzählt die AUGENtagMAL!-Koordinatorin Kris Grün. Gemeinsam mit Valerie Eichmann begleitet sie die aktuell 16 Jugendlichen und jungen Erwachsenen der deutschen “TAG”. Dass sich diese bei einem Präsenztreffen in “AUGENtagMAL!” umbenannt hat, sei naheliegend gewesen: “Schließlich ist die Planung des Festivals unser großer Arbeitsschwerpunkt.”
Neben der deutschen Gruppe wurden Anfang 2024 auch in Dänemark, Frankreich, Litauen, Spanien, Italien und Serbien “Theatre Action Groups” ins Leben gerufen. Per Ausschreibung war im Vorfeld nach Interessierten gesucht worden. “Ich habe bei einem Theaternetzwerktreffen von dem Vorhaben gehört”, erzählt die 17-jährige Lisa aus Dresden. “Durch die Gruppe habe ich viele coole Leute in ganz Deutschland kennengelernt. Es ist toll, einen Prozess wie die Planung von AUGENBLICK MAL! von Anfang begleiten zu können!”
Was ihrer Ansprechperson Kris wichtig ist: Die Grundidee hinter ForesTEEN geht weiter, als “nur” die komplexe Organisation einer Großveranstaltung zu begleiten. Die internationalen Gruppen treffen sich einmal monatlich online, tauschen sich aus, und organisieren gemeinsame Reisen zu europäischen Partner-Festivals. So werden bei AUGENBLICK MAL! 2025 Jugendliche aus Spanien, Frankreich, Litauen, Italien und Dänemark vor Ort sein.
“Ich mache hier mit, weil ich mir mehr Mitbestimmung für junge Menschen wünsche. Theater soll sich wandeln und weiterentwickeln”, sagt Kira (21), freiberufliche Pädagog*in und Künstler*in. In besonders guter Erinnerung ist Kira das erste Präsenz-Treffen der Gruppe geblieben. “Da war schnell klar, dass das eine coole, bunte Truppe ist.” In der Regel finden auch die AUGENtagMAL!-Treffen online statt. “Das ist eine große Herausforderung”, betont Kris. “Durch die europäische Dimension kommt dann noch die sehr komplexe Kommunikation und Organisation im Hintergrund dazu.”
In der Vorbereitung auf AUGENBLICK MAL! 2025 steht den AUGENtagMAL!-Mitgliedern die Mitarbeit in drei Arbeitsgruppen offen. Im direkten Austausch mit dem Produktions- und Konzeptionsteam wird so in diverse Planungsbereiche eine jugendliche Perspektive eingebracht. “Im finalen Festival-Programm ist sehr viel von der Gruppe zu sehen”, zieht Kris ein positives Zwischenfazit. “Die Jugendlichen sind unter anderem aktiv an der Eröffnung und dem Gesprächsprogramm beteiligt.”
Auch die Jugendlichen selbst zeigen sich zufrieden. “Alle bemühen sich sehr, uns möglichst stark einzubinden”, erzählt die 18-jährige Irem aus Augsburg, die über ihre Theaterlehrerin auf AUGENtagMAL! aufmerksam geworden ist. Der Frankfurter Veranstaltungstechniker Lars (22) hat in der Arbeitsgruppe “Feste & Begegnungen” mitgearbeitet, in der unter anderem die Festivaleröffnung und die Festivalparty geplant wurden. “Die Atmosphäre war sehr wertschätzend, es wurde jederzeit auf uns eingegangen”, sagt Lars. Konkret, ergänzt Lisa, übernehmen drei AUGENtagMAL!-Mitglieder die Moderation der Eröffnung. Ebenfalls umgesetzt wurde ihr Wunsch, dass es Live-Musik gibt.
In der Arbeitsgruppe “Awareness” ging es um die Gestaltung des Awareness-Info-Points sowie einen Ruheraum, erzählt die Leipziger Studentin Anna (23). “Zudem haben wir die Gastspiele auf Trigger überprüft und an den Auswahlgesprächen für das Awareness-Team mitgewirkt. Die Zusammenarbeit war von Anfang an voll auf Augenhöhe.” Wichtig sei ihr bei der Konzeption des Info-Standes gewesen, dass Interaktion und Aufklärung stattfinden. “Wir wollen mit den AUGENBLICK MAL!-Besucher:innen diskutieren, was Awareness überhaupt bedeutet.”
Wer die Gruppe AUGENtagMAL! auf dem Festival kennenlernen möchte, hat dazu mehrere Möglichkeiten. Die Jugendlichen gestalten mehrere Teile des Gesprächsprogramms rede+zeit und bieten unter anderem ein Pubquiz, ein internationales Frühstück, eine Meditation und einen Workshop zu jungen Beteiligungsformen an Theatern an. Im Festivalzentrum Theater an der Parkaue zeigen sie zudem gemeinsam mit der BLICK´s MAL!-Gruppe in einer interaktiven Chill- und Mitmach-Ecke Präsenz.
Ein Quereinstieg in die Gruppe sei aktuell nicht möglich, sagt Kris Grün. Nach dem Festival werde man überlegen, wie es weitergeht und im Herbst vermutlich eine neue Ausschreibung veröffentlichen. Interessierte Personen können sich bei Kris (k.gruen@augenblickmal.de) melden.
Es ist kein einfaches Puzzle, das Katharina Pape in diesen Monaten zusammensetzen muss. Katharina ist unserem Team für Barrierefreiheit und inklusive Festivalorganisation zuständig: Eine herausfordernde Aufgabe, wie sie Anfang April mitten in der heißen Planungsphase erzählt. “Wir müssen vielen verschiedenen Zielgruppen mit jeweils individuellen Maßnahmen gerecht werden. Und da die finanziellen Mittel begrenzt sind, kommen wir um Priorisierungen und Entweder-Oder-Entscheidungen nicht herum.”
AUGENBLICK MAL! hat es sich zum Ziel gemacht, bestehende Barrieren aktiv anzugehen und möglichst vielen Menschen die Teilnahme am Festival zu ermöglichen. “Es ist eine Aufbruchsstimmung zu spüren”, sagt Katharina, die zum ersten Mal an der Festivalplanung mitwirkt. “Alle Teammitglieder sind sensibilisiert und wollen das Thema in ihren Bereichen umsetzen.”
Zunächst habe es gegolten, die bestehenden Barrieren zu identifizieren. “Meine Aufgabe im Anschluss: Maßnahmen zu entwickeln, wie möglichst viele davon möglichst stark abgebaut werden können”, sagt Katharina. “Für mich ist Barrierefreiheit kein Nice-to-have, sondern ein Muss. Und es geht schon im Vorfeld des Festivals los. Von Tag eins an sollten alle Informationen für alle Menschen verständlich nach außen kommuniziert werden.”
Gemeinsam mit weiteren Teammitgliedern hat Katharina ein Icon-System entwickelt, das auf dieser Website, im Programmmagazin sowie in den Spielstätten vor Ort einheitlich verwendet wird. “Icons sind als Orientierung hilfreich und werden hoffentlich auch bei den kommenden Festivals in ähnlicher Form verwendet." Für diese Website sind zudem Ankündigungsvideos in Gebärdensprache (zu finden auf den Seiten der in DGS aufgeführten oder übersetzten Stücke) sowie eine Übersicht zu Barrieren an den einzelnen Spielstätten zu finden.
Was im Vorfeld des Festivals die Website ist, wird als zentrale Informationsquelle vor Ort durch ein 64-seitiges Programmmagazin ergänzt. Wie dieses Magazin für das anstehende Festival entstanden ist, erzählen wir in einem eigenen Blog-Artikel Ende April. Schon jetzt verraten werden kann: Katharinas Rolle bei der Magazinproduktion bestand darin, erstmals eine Übersetzung der zentralen Texte in Einfache Sprache umzusetzen.
“Auch hier war zu Beginn unklar, ob und wie der Prozess finanziert werden kann”, erinnert sich die Projektmitarbeiterin im Bereich Barrierefreiheit. “Eines Abends habe ich verschiedene Dinge ausprobiert und war erstaunt, wie gut ChatGPT Texte in Einfache Sprache übersetzen kann. Dieses Vorgehen wurde schlussendlich unsere Lösung. Oli aus der Redaktion hat die Texte geschärft und unsere BLICK´S MAL!-Gruppe wertvolle Kommentare zur Verständlichkeit eingebracht.” Künstliche Intelligenz (KI) sei im Inklusionsbereich generell auf dem Vormarsch, erzählt Katharina. “Es wird viel experimentiert, wie man Menschen mit Einschränkungen so bestmöglich unterstützen kann.”
Auf dem Festival selbst werden ausgewählte Stücke und Vorstellungen mit DGS-Übersetzung beziehungsweise mit deutschen und englischen Über- oder Untertiteln aufgeführt. “Natürlich ist das nicht die Ideallösung. Aber es ist das, was aktuell finanziell möglich ist”, sagt Katharina. Die Entscheidung, welche Stücke übersetzt werden, sei mit Blick auf die unterschiedlich textlastigen und komplexen Stücktexte getroffen worden. “Die Stücke sind dadurch unterschiedlich geeignet für eine DGS-Übersetzung oder Audiodeskription.”
Dass die von Katharina gewünschte Audiodeskription schlussendlich nicht finanziert werden konnte, sei ein Beispiel für die angesprochene Prioritätensetzung: Mit einer Untertitelung können stattdessen das gezielt angesprochene internationale Publikum, höreingeschränkte Menschen ohne DGS-Kenntnisse, sowie Menschen mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten gleichzeitig berücksichtigt werden. “Am Ende geht es darum, welche finanziell umsetzbaren Maßnahmen den größtmöglichen Effekt erzielen.”
Was gerade in diesen Tagen beschlossen wurde, ist Katharinas zufriedene Schlussbemerkung: Bei der Zusammenstellung des Awareness-Teams sei bewusst auf eine Person gesetzt worden, die Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Einschränkungen unterschiedlicher Art hat. Das restliche Team werde zudem entsprechend geschult. “Es ist gut, dass wir diesen Weg gehen und konsequent bleiben”, freut sie sich.
AUGENBLICK MAL! 2025 kann kommen, findet also auch Katharina. In weniger als drei Wochen geht es los ...
Sie sind unser Sprachrohr nach außen: Ruth Hundsdoerfer und Nora Gores kommunizieren im Vorfeld des Festivals all das, was ihr über AUGENBLICK MAL! 2025 wissen müsst. Ruth betreut unsere Social-Media-Kanäle, während Nora für die Pressearbeit zuständig ist.
“Wir sind derzeit auf Facebook und auf Instagram aktiv” erzählt Ruth, die zum dritten Mal Teil von AUGENBLICK MAL! ist. “Über die Sozialen Medien sind wir für alle Interessierten direkt ansprechbar. Es besteht direkter Kontakt mit Zuschauer*innen, der Jury, den Gastspielen und allen anderen, die irgendwie beteiligt sind.” In den kommenden Monaten werde auf den Accounts noch Vieles passieren, verspricht sie: “Wir lassen euch hinter die Kulissen schauen, blicken unserem Szenografen über die Schulter, nehmen euch mit zu Vor-Ort-Begehungen, und stellen natürlich die zehn Gastspiele vor.”
Einen guten Social-Media-Auftritt mache aus, dass gute Fotos und Grafiken auf passende und gut lesbare Texte treffen würden, sagt Ruth. “Bei AUGENBLICK MAL! ist das besonders herausfordernd, weil wir mit Kindern und Jugendlichen sowie erwachsenem Fachpublikum ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen möchten.” Viele der veröffentlichten Posts seien Kompromisse, die gleichzeitig optisch ansprechend und ausreichend informativ daherkommen. Die Optik orientiert sich in der Regel an dem Monster-Design, das unser Grafiker Holger Drees als “Coprorate Design” des diesjährigen Festivals entwickelt hat. “Berlin ist groß und voller Kultur: Da ist es gut, wenn Dinge wiedererkannt werden”, kommentiert Ruth.
Im Arbeitsbereich von Nora Gores spielen die Monster eine kleinere Rolle. Pressearbeit sei wichtig, damit AUGENBLICK MAL! nicht nur auf der Bühne stattfindet, sondern mit seinen Themen und Diskursen auch in die Gesellschaft hineingetragen wird, sagt Nora. “Ich knüpfte Kontakte zu Journalist*innen und berichte den Redaktionen von den diesjährigen Inszenierungen und Festivalschwerpunkten. Wollen wir hoffen, dass viele den Ball aufnehmen und das Theater für junges Publikum als Thema aufgegriffen, hinterfragt und gefeiert wird!”
Erste Anlaufstelle für alle Presse-Vertreter*innen ist ein eigens gestalteter Bereich auf dieser Webseite. Dort können jederzeit Informationen und Bilder zu den ausgewählten Stücken sowie alle Pressemittelungen und weitere Bilder und Logos heruntergeladen werden. Auch die Kontaktdaten von Nora Gores sind hinterlegt.
Kinder- und Jugendbeteiligung wird bei AUGENBLICK MAL! großgeschrieben. Unter dem Namen BLICK´S MAL! planen 16 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren das aktuelle Festival mit. Seit März 2024 haben sie unter anderem die Kurator*innen bei der Auswahl der Kinderstücke beraten, Ideen zum Festivallook eingebracht, eine Doppelseite im Programmmagazin entworfen, und ihren eigenen Workshop geplant. Durchgeführt wird das Projekt in Kooperation mit dem GRIPS Theater.
“Es ist das Recht von Kindern und Jugendlichen, alles sie Betreffende mitzugestalten”, sagt Pauri Röwert. “Was die Kinder beim AUGENBLICK MAL! Festival sehen und erleben möchten, können schließlich nur sie selbst sagen.” Gemeinsam mit Laura Mirjam (“MJ”) Walter ist Pauri seit 2023 für die Gruppe verantwortlich. In regelmäßigen Treffen kommen die Kinder und Jugendlichen mal online, mal in Präsenz zusammen. Immer wieder finden dabei persönliche Treffen mit Mitgliedern des Produktionsteams statt. “Wir lernen und entwickeln immer weiter, welche Formate es braucht, um Kinder möglichst stark einbinden und beteiligen zu können”, sagt MJ. “Die Entwicklung über die letzten Jahre ist aber ganz klar positiv, es hat sich viel getan.”

Dass die Planung von AUGENBLICK MAL! derart intensiv von Kinderbeteiligung begleitet wird, ist eine Premiere. Ins Leben gerufen wurde BLICK´S MAL! vor einigen Jahren: 2017 erhielt der KinderTheaterBeirat des GRIPS Theaters die Bitte, ein einzelnes Nachbereitungsformat bei AUGENBLICK MAL! zu gestalten. “Das war das erste Mal, dass so Kinder aktiv am Festival beteiligt waren”, erinnert sich MJ.
2019 folgten zwei von Kindern gestaltete Workshops, ehe beim “Corona-Festival” 2021 ein digitaler Raum bespielt wurde. Bis hierhin seien stets bestehende Gruppen des GRIPS Theaters involviert gewesen. Für das Festival 2023 wurde erstmals eine eigene BLICK´S MAL!-Gruppe zusammengesetzt, die in ähnlicher Form bis heute existiert. Neu ist, dass die Kinder und Jugendlichen die Planung des Festivals im Mai 2025 von Anfang an begleiten.
“Ich mache bei BLICK´S MAL! mit, weil ich Theater mag und die Arbeit in der Gruppe viel Spaß macht”, erzählt die 12-jährige Radost. Sie ist bereits seit der Gruppengründung im Jahr 2023 dabei. Gerne erinnert sie sich an einen Workshop, den BLICK´S MAL! auf einem Präsenztreffen des gesamten Festivalteams durchgeführt hat. “Dort haben wir den Erwachsenen Bilder von unseren Aktivitäten gezeigt, Socken bemalt, mit Ton gebastelt, und Entwürfe für das Festival gezeichnet!” Auch das Sichten der eingereichten Kinderstücke hat ihr Freude bereitet. Ihr Favorit, der es auch in die finale Auswahl geschafft hat: Das Stück TROJA – Blinde Passagiere im Trojanischen Pferd. “Die Kurator*innen haben unsere Meinung bei der Auswahl sehr ernst genommen”, freut sich Radost.

Lorna (12) ist das neueste Mitglied der Gruppe. Ende 2024 war sie bereits dabei, als ein mehrtägiges Treffen in der GRIPS Box stattfand. “Wir haben ein eigenes Logo entwickelt, unsere Seiten im Magazin gestaltet, und ein eigenes T-Shirt designt”, erzählt sie stolz. Auf das Festival im Mai freut sie sich schon sehr: “Das wird bestimmt toll!”
Im Festivalzentrum Theater an der Parkaue wird die BLICK´S MAL!-Gruppe eine eigene Informationsecke bespielen. Dort können alle Besucher*innen mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen und sich kreativ betätigen. “Sprecht uns gerne an!”, lautet die Einladung der Gruppe. “Ihr erkennt uns an den T-Shirts mit unserem Logo.”
STECKBRIEF: WIR SIND DIE BLICK´S MAL!-GRUPPE

Das sind wir: Aleks (10), Bintou (12), Carlotta (11), Cosima Fedra (11), Damian (12), Ela (14), Eva (9), Josephine (11), Gina (11), Lorna (12), Luna (11), Maja (14), Mavi (12), Moritz (14), Radost (12), Romi (11) und Theo (12)
Unsere Hobbys: schwimmen, malen, Sport treiben, tanzen, Theater, Instrumente spielen, schlafen, essen, lesen, schreiben und BLICK´S MAL! 😉
Wir interessieren uns besonders für: Umweltschutz, Bücher, Probleme lösen, Theater, Astronomie, Hunde und Gleichberechtigung zwischen Kindern und Erwachsenen
Das möchten wir im Theater verändern:
- dass Kinder mehr zu sagen haben und mehr eingebunden werden
- mehr Begegnungen und Gleichberechtigung zwischen Kindern und Erwachsenen
- dass alle ihre Meinung zum Stück sagen können
- dass es kostenloses Essen gibt
- dass alle Zugang zum Theater haben
Wenn wir ans Festival denken, ...
- freuen wir uns und sind aufgeregt
- sind wir auf die tollen Theaterstücke und Workshops gespannt
- denken wir an Essen, Freund*innen, interessante Gespräche, Arbeit und eine supertolle Atmosphäre
- sind wir glücklich
- schätzen wir, dass es stressig, aber auch sehr viel Spaß machen wird!

Am Montag ist der freie Vorverkauf für AUGENBLICK MAL! 2025 gestartet. Insgesamt 29 Aufführungen der 10 eingeladenen Inszenierungen stehen auf dem Programm, flankiert von Festen sowie Rahmen- und Diskursprogramm. Bis ein solcher Spielplan steht, ist einiges an Arbeit notwendig: Davon kann unsere Gastspielorganisatorin Undine Klose ein Lied singen.
Die Entscheidung, welche 10 Gastspiele beim Festival gezeigt werden, traf unser Kuratorium im September 2024. “Danach ging meine Arbeit so richtig los”, erzählt Undine. “Es galt zunächst, die eingereichten Informationen der Gastspiele zu sichten: Welche Anforderungen gibt es an Bühne, Technik, Raum und Publikumsgröße? Dem gegenübergestellt haben wir die Kapazitäten in unseren fünf Spielstätten.”
Als zweites sei der zeitliche Ablauf der Aufführungen in Spiel gekommen, fährt Undine fort. Spätestens hier wird die Puzzlearbeit kompliziert, werden doch diverse Leitplanken durch Empfehlungen des Auswahlgremiums zur Festivaldramaturgie und Sperrzeiten der Gastspiele gesetzt. “Auch der Auf- und Abbau sowie Probezeiten müssen bedacht werden. Zudem gilt es, Aufführungen für Schulklassen unter der Woche und für Familien am Wochenende anzubieten." Als Zielwert sei vom Konzeptionsteam definiert worden, rund 400 Karten pro Inszenierung zu verkaufen. Ist die Sitzplatzkapazität kleiner, findet die Aufführung häufiger statt; ist sie größer, seltener.
So entsteht mit ständigen Absprachen schließlich der finale Ablauf eines mehrtägigen Festivals. Undines Fazit: “Es ist ein runder Spielplan geworden. Wir konnten viele Wünsche des Auswahlgremiums umsetzen und uns mit allen Gastspielen einigen.”
Und nun?
Damit seit dieser Woche Montag (24. Februar) Tickets für alle Vorstellungen erworben werden können, kommt ein weiteres Teammitglied ins Spiel. Wie bereits bei vergangenen Festivalausgaben läuft das gesamte Ticketing über das System des Theaters an der Parkaue. Ulrike Schrul ist bei unserem Kooperationspartner und Festivalzentrum angestellt und leitet für AUGENBLICK MAL! 2025 das Ticketing sowie den Besucher*innenservice.
“Wir haben bei uns im Haus extra einen Arbeitsplatz dafür eingerichtet”, erzählt Ulrike. Insgesamt umfasst ihr Ticket-Team mit Johanna Dürrwald, Camilla Cannas und Valentina Tranitz drei weitere Personen. “Wir kümmern uns um die Fachbesuchenden, Schüler*innen- und Student*innengruppen und Einzelbesucher*innen. Zunächst galt es, alle Veranstaltungen im System anzulegen sowie Preise und Ticket-Kontingente zu definieren. Ab Vorverkaufsstart sind wir nun an Werktagen von 10 bis 17 Uhr per E-Mail sowie per Telefon erreichbar. Wir unterstützen bei der Ticket-Buchung, beraten Schulklassen und behalten die Auslastung der einzelnen Vorstellungen im Blick.”
Auch die Erstellung eines optisch ansprechenden Tickets im Sinne der von Holger Drees entwickelten Monster-”Corporate Identity” zählte in den vergangenen Monaten zu den Aufgaben. “Da steckt ein Image-Gedanke dahinter”, sagt Ulrike. “Jedes Haus und jedes Festival hat eine Identität, die auch auf einem Ticket sichtbar sein sollte. Viele Besucher*innen heben sich zudem gerne Tickets als Erinnerungsstück auf. Da sollte das Ticket auch ein bisschen was hermachen.”
Seid ihr bereit zum Ticketkauf? Auf den Programmseiten sowie im Gesamtspielplan sind jeweils die entsprechenden Ticket-Links hinterlegt. Alle Infos zum Ticketing auf einen Blick finden sich HIER. Wir sehen uns in Berlin!
Am 10. Februar gehen die Early-Bird-Tickets für Fachbesuchende von AUGENBLICK MAL! 2025 in den Vorverkauf (alle Infos dazu HIER). Wer das Festival besonders intensiv erleben möchte, sollte einen Blick auf unsere "Festivalpfade" werfen: Stimmige Kombinationen aus Inszenierungen, Gesprächsformaten und Festen, die zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt sind.
Tickets für die Bestandteile der Festivalpfade müssen einzeln erworben werden. Alle Informationen zum Ticketing finden sich HIER.
FESTIVALPFAD 1: Alle Gastspiele
Di., 6. Mai 2025
14:00 – 14:50 Uhr: O (die shOw)
16:00 – 19:30: Festival-Eröffnung
19:30 – 21:30: PEER GYNT
Mi., 7. Mai 2025
16:00 – 17:00: Talking about Silence
19:00 – 20:30: Wolf
Do., 8. Mai 2025
17:00 – 18:00: TROJA - Blinde Passagiere im Trojanischen Pferd
Fr., 9. Mai 2025
14:00 – 14:50: Der Katze ist es ganz egal
19:30 – 20:30: Follow me!
Sa., 10. Mai 2025
17:00 – 18:15: Faust - eine Tragödie
19:30 – 21:00: ASSITEJ-/Vera-Gerdau-Preisverleihung
So., 11. Mai 2025
10:00 – 11:00: SPLASH!
15:00 – 18:00: Festival-Derniere
Festivalpfad 2: Das "Wochenende-Sorglos-Paket"
Fr., 9. Mai 2025
11:00 – 12:10: TROJA - Blinde Passagiere im trojanischen Pferd
19:30 – 20:30: Follow me!
Sa., 10. Mai 2025
10:30 – 11:20: Der Katze ist es ganz egal
17:00 – 18:15: Faust
19:30 – 21:00: ASSITEJ-/Vera-Gerdau-Preisverleihung
So., 11. Mai 2025
14:00 – 15:00: SPLASH!
15:00 – 18:00: Festival-Derniere
Festivalpfad 3: Die "Diskurs-Keule + 10"
Di., 6. Mai 2025
14:00 – 14:50: O (die shOw)
16:00 – 19:30: Festival-Eröffnung
20:00 – 21:30: Wolf
Mi., 7. Mai 2025
10:00 – 12:00: PEER GYNT
16:00 – 17:00: Talking about Silence
18:00 – 21:00: Diskurs-Block (Theater Strahl)
Do., 8. Mai 2025
10:00 – 14:00: Diskurs-Block (Theater an der Parkaue)
17:00 – 18:10: TROJA - Blinde Passagiere im Trojanischen Pferd
Fr., 9. Mai 2025
9:00 – 13:00: Diskurs-Block (Theater an der Parkaue)
16:30 – 17:45: Faust - eine Tragödie
19:30 – 20:30: Follow me!
Sa., 10. Mai 2025
10:30 – 11:20: Der Katze ist es ganz egal
15:00 – 16:00: SPLASH!
19:30 – 21:00: ASSITEJ-/Vera-Gerdau-Preisverleihung
So., 11. Mai 2025
10:00 – 13:00: Diskurs-Block (Theater an der Parkaue)
15:00 – 18:00: Festival-Derniere
Herzliche Einladung: Vom 6. bis 11. Mai 2025 findet in Berlin AUGENBLICK MAL! statt, das Theatertreffen des Theaters für junges Publikum. Präsentiert werden je fünf herausragende Inszenierungen für Kinder- und Jugendliche, gerahmt von zahlreichen Diskurs- und Gesprächsformaten. Viele der Veranstaltungen werden mit englischer Übersetzung stattfinden.
Der Vorverkauf für Fachbesucher*innen beginnt am 10.02.2025 um 10 Uhr, der freie Verkauf am 24.02.2025 um 10 Uhr. Wer den Vorverkauf für Fachbesucher*innen nutzen möchte, muss sich vorab über diese Website akkreditieren - der entsprechende Link findet sich in unserem Ticketbereich.
Tipp: Spezielle Festival-Pfade liefern Inspiration, welche Vorstellungen als “Paket” besucht werden können. Wir würden uns freuen, möglichst viele Fachbesucher*innen in Berlin begrüßen zu dürfen!
Seit dem Frühjahr 2024 nehmen die Vorbereitungen für AUGENBLICK MAL! 2025 immer mehr an Fahrt auf. Rund dreißig Personen, hier namentlich vorgestellt, haben ihre Arbeit aufgenommen, beschäftigen sich mit der Programmdisposition, Öffentlichkeitsarbeit, Szenographie, Kinder- und Jugendbeteiligung, Finanzierung und Barrierefreiheit.

Die personelle Schnittstelle des im ganzen Land arbeitenden Festivalteams sitzt in Berlin. Anke Ulbrich und Florian Becht, mit ihrer Firma plan+stage zum zweiten Mal als Produktionsleitung von AUGENBLICK MAL! beauftragt, stehen zum einen in engem Austausch mit dem Veranstalter, dem in Frankfurt am Main ansässigen Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ). Zum anderen koordinieren sie die Arbeit von elf weiteren Personen, die sich um die Umsetzung der Impulse aus Frankfurt kümmern und “Produktionsteam” genannt werden.
„Mein Terminkalender hat derzeit nur wenige Lücken“; schmunzelt Anke Ulbrich, als wir im Dezember über ihre Arbeit als Produktionsleitung sprechen. Sie mag solche Schlüsselpositionen, sagt Ulbrich: „Ich beschreibe mich gerne als Oktopus, der überall seine Arme hinstreckt und das große Ganze im Blick behält. Es macht Spaß, mit so vielen Leuten zusammenzuarbeiten, die Expert*innen in jeweiligen Bereichen sind.“ Während ihr Kollege Becht die Themen Budget, Vertragslegungen und Bühnentechnik verantwortet, kümmert sich Ulbrich um die Leitung des Produktionsteams.
Weil die beteiligten Personen an so unterschiedlichen Orten leben und in der Regel nur digital miteinander kommunizieren, stellen sich besondere Herausforderungen. “Die Gespräche an der Kaffeemaschine fehlen”, sagt Ulbrich. „In einer Büroumgebung kann ganz viel auf dem kurzen Dienstweg geklärt werden. Im AUGENBLICK MAL!-Team müssen wir regelmäßig einen großen Vertrauensvorschuss an Menschen geben, die wir überwiegend nur über digitale Zoom-Fenster kennen.“ Die Arbeitsweise bringe aber auch Vorteile mit sich: So könnten Menschen aus ganz Deutschland Teil des Vorbereitungsteams werden und zeitlich versetzt arbeiten. „Der Zwang zur Wissenssicherung in Online-Clouds hilft ebenfalls.“
Ganz ohne Präsenztreffen kommt auch die Planung von AUGENBLICK MAL! nicht aus. Im September traf sich in Berlin erstmals das Produktionsteam, ehe im November Produktions- und Konzeptionsteam gemeinsam tagten. Im Sommer waren bereits ein gemeinsamer Projektzeitenplan und regelmäßige Jour Fixes vereinbart worden. „Wir haben keinerlei zeitlichen Spielraum nach hinten“, betont Ulbrich. „Der Zeitpunkt des Festivals ist klar definiert, bis dahin muss alles fertig sein. Ein guter Projektzeitplan ist daher unverzichtbar und hilft dabei, den Arbeitsfortschritt im Blick zu behalten.“
„Wie kommen wir denn bislang voran?“
„Gut. Ich bin optimistisch, dass wir alles wie erhofft hinbekommen.“ Auch ihr Eindruck vom Team fällt positiv aus: „Wir haben ganz unterschiedliche Menschen dabei, die unterschiedliche Vorerfahrungen haben, an unterschiedlichen Punkten in ihrem Berufsleben stehen. Diese Vielfalt befruchtet sich gegenseitig. Wir kommunizieren sehr wertschätzend und kommen in allen Bereichen gut voran.“
Kurz vor Weihnachten steht das Programm für AUGENBLICK MAL! 2025 bereits (und wird demnächst auf dieser Website vorgestellt). Auch erste Druckprodukte entstehen, während intern Entwürfe für die Raumgestaltung, das Awareness-Konzept und Zugänglichkeitsmaßnahmen diskutiert werden. Unser Versprechen für das neue Jahr hat mit all diesen Prozessen zu tun: In diesem Blog werden weiterhin Geschichten aus dem Innenleben unseres Teams erzählt werden. Bis zum Festival im Mai erhaltet ihr so einen Eindruck, wie komplex die Planung einer solchen Veranstaltung tatsächlich ist.
“Ein Corporate Design schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und bietet visuelle Orientierung”, sagt Holger Drees, Grafiker in unserem Festivalteam. Wie jede Ausgabe wird auch AUGENBLICK MAL 2025! einen eigenen “Festivallook” erhalten. Auf unserer Website sowie in den Sozialen Medien ist dieser bereits sichtbar. Direkt ins Auge springen farbenfrohe Monsterfiguren, die sich aus definierten Einzelelementen vielfach neu zusammensetzen lassen.
Zeit, zu fragen: Wie kommt es eigentlich zu solch einem Corporate Design? Welche Schritte wurden auf dem Weg dorthin von uns gegangen?
Die Vorbereitungen begannen im April 2024. Um das anstehende Festival möglichst genau zu charakterisieren, stellten wir unserem Konzeptions- und Produktionsteam sowie den beteiligten Kinder- und Jugendgruppen Fragen. Welches Tier ähnelt für euch dem Wesen des Festivals? Mit welchen drei Schlagworten würdest du AUGENBLICK MAL! beschreiben? Und wie sollten Besuchende ihr Festivalerlebnis idealerweise beschreiben?
Input kam unter anderem von den 9- bis 14-jährigen Blick’s Mal-Kindern. AUGENBLICK MAL! ähnele einem Chamäleon, da es “bunt, vielfältig und immer wieder neu” daherkomme. Als assoziierte Kunstfiguren wurden Harry Potter (“Da passieren IMMER coole Sachen, genau wie auf dem Festival”) und eine Fee (“Die ist lieb und verbreitet Harmonie”) genannt. Begriffe, die das Festival charakterisieren, lauteten unter anderem “Spaß”, “Diskussion” und “Augenhöhe”.

Grafiker Drees stand vor der anspruchsvollen Aufgabe, die zahlreichen Assoziationen und Ideen in konkrete Designvorschläge zu übersetzen. Drei solche Vorschläge wurden unserem Team per Online-Meeting vorgestellt. Der Monster-Entwurf gewann schnell an Unterstützung, sollte allerdings noch leicht angepasst und “flauschiger” gestaltet werden. “Die Monster sind so freundlicher geworden”, erinnert sich Drees. Mit dem finalen Entwurf, der auch Farben, Farbverläufe und Schriftarten festlegt, konnte sich das gesamte Team gut identifizieren. Gerade die Blick’s Mal-Gruppe ist von den vielfältigen Monstern geradezu begeistert!
“Ich mag den Vorschlag selbst auch sehr”, sagt Drees. “Ich bin großer Monster-Fan und so auch auf die Idee gekommen. Das Design soll gezielt Kinder und Jugendliche ansprechen, was AUGENBLICK MAL! generell sehr wichtig ist. Die Monster sind Sympathieträger und drücken die Kreativität und Wandelbarkeit des Festivals aus.“ Durch ähnliche Farben und Schriftarten sei zudem die Zusammengehörigkeit mit den Designs vergangener Festivalausgaben erkennbar. Drees: “Gelungene Corporate Designs zeichnen sich durch Wiedererkennbarkeit und den flexiblen Einsatz in verschiedenen Formaten aus. Beides haben wir hier erfüllt.”
Seit das neue Corporate Design feststeht, ziehen sich die AUGENBLICK MAL!-Monster durch alle laufenden Grafikprozesse. Beim Festival werden sie nicht nur das Programmmagazin, Plakate, Postkarten, Namensschilder und ein Leporello in Szene setzen, sondern auch in der Hausgestaltung sichtbar werden.
Bis es so weit ist, können Sie sich in diesem Website-Blog auf regelmäßige Einblicke in unsere Arbeit und die Festivalvorbereitungen freuen. Schon ganz bald geht es weiter!