In der Musik-Theater-Performance „SPLASH!“ dreht sich alles ums Wasser. Wasser als Quell des Lebens mit dem wir urgewaltige Kraft, Schönheit und Faszination verbinden oder einfach nur Freude und sinnliches Vergnügen. Aber auch der sorglose Umgang mit dieser wertvollen Ressource ist Teil der Geschichte über das Wasser, die so untrennbar zu unserer eigenen gehört.
In „SPLASH!“ erzeugen die performenden Musiker*innen unterschiedliche Klangräume und laden Kinder wie Erwachsene zum interaktiven Spiel mit dem persönlichen und kulturellen Wasser-Gedächtnis ein.
Nachbereitungsworkshop nach der Vorstellung am 11.5. um 10 Uhr
Künstlerische Leitung/Regie: Tina Jücker, Claus Overkamp
Regie- und Produktionsassistenz: Sonja Nellinger
Sounddesign: Tobias Gubesch
Klangregie: Angie Taylor
Lichtdesign: Joshua Koch
Ausstattung: Katrin Lehmacher, Regina Rösing
Performance/ Musik: Silas Eifler (Kontrabass), Tobias Gubesch (Klarinette), Alina Loewenich (Blockflöte), Leonhard Spies (Gitarre), Tina Jücker
Öffentlichkeitsarbeit: Christiane Müller-Rosen
Theaterpädagogik: Vivien Musweiler
Fotos: Ursula Kaufmann
Videomitschnitt & Trailer: Florian Karner
Beethovenfest: Steven Walter, Lydia Kappesser, Marion Leuschner
Ruhrfestspiele: Monika Gies-Hasmann, Lilja Kopka, Anne Liebtrau
SPLASH ist eine Koproduktion von Theater Marabu, Beethovenfest Bonn und den Ruhrfestspielen Recklinghausen in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Ruhr-Universität Bochum. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum – der Kulturstiftung des Bundes.
Wer ins Theater geht, erwartet im Saal in der Regel keinen Regenschauer. Gut, dass das Theater Marabu genügend Regenschirme bereitstellen kann, damit sich alle Zuschauer*innen gemeinsam unter ihnen verkriechen können, wenn plötzlich doch ein Schauer aufzieht. Also natürlich nicht wirklich. Und doch kreischt das Publikum aufgeregt, wenn es mit dem Schauer doch nicht vorbei ist und die Regenschirme, die gerade erst ausgeschüttelt worden sind, schnell wieder ausgepackt werden müssen.
Es tropft, blubbert, dampft, gurgelt, tröpfelt und platscht in dieser interaktiven Theater- und Soundperformance, die von der ruppigen Bademeisterin (Tina Jücker) von Zeit zu Zeit unterbrochen, aber stets nach bestem Gewissen beaufsichtigt wird. Wie beiläufig wird dabei Wasser als urgewaltige Kraft, als Quelle des Lebens, als wertvolles Privileg, als biografische Erinnerung und als großer Spaß inszeniert. Die spielerische, assoziative und humorvolle Auseinandersetzung macht dabei keinen Bogen um Themen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) – im Gegenteil: Fragen der Klimagerechtigkeit unterbrechen den Spielspaß und werden durch die Irritation überhaupt erst erfahrbar. Dass der Spaß weiter geht, dafür sorgen das eingespielte Ensemble mit Kontrabass, Klarinette, Blockflöte und Gitarre, sowie einige selbst gebaute Instrumente und nicht zuletzt ein Wasserkocher.
Bemerkenswert ist diese Inszenierung nicht nur, weil Tina Jücker und Claus Overkamp all das tempo- und abwechslungsreich arrangiert haben, sondern auch weil sie beweisen, mit wie viel Feingefühl und Geschick sie es verstehen, ihr junges Publikum zu involvieren: mit interaktiven, sinnlichen und persönlichen Momenten, mit abwechslungsreichen Klangräumen und einem verspielten Ensemble. „SPLASH!“ ist Genrespringer: Konzert und Musiktheater, Performance und biografisches Theater, interaktiver Spielplatz und Edutainment, im besten Sinn.
Thilo Grawe
Sensorischer Reiz: Zeitweise kommt Wasser zum Einsatz, z.B. wird ein Luftbefeuchter im Saal eingesetzt.